Die Interessengemeinschaft der Firmen in Haslbach e.V.
Bromberger Straße 11 D - 93057 Regensburg
Polizeipräsidium Oberpfalz
Herrn Polizeipräsidenten Gerold Mahlmeister
Bajuwarenstraße 2c
93053 Regensburg
Ihre Zeichen, Ihre Nachricht vom Unsere Zeichen Telefon 0941/ Regensburg
699633 29. März 2019
Überlegungen zur Zentralisierung der Polizeikräfte in Regensburg
Sehr geehrter Herr Mahlmeister,
als erstes vielen Dank für Ihre zeitnahe Antwort und die offene und erfreuliche Aussage, dass auch die Polizeiverwaltung in Bayern den wirtschaftlichen Einsatz ihrer Ressourcen kontinuierlich überprüft.
Zu diesen Überlegungen gebe ich allerdings zu bedenken dass Regensburg, wie auch viele andere Städte an großen Flüssen oder Verkehrswegen, das Problem hat, dass die Stadt in zwei bzw. mehrere Bereiche getrennt ist. In Regensburg kommt erschwerend hinzu, dass die Verbindung zwischen den beiden Stadtbereichen (nördlich und südlich der Donau) nur durch drei Brücken verbunden sind, die vom Straßenverkehr nutzbar sind. Zu bestimmten Tageszeiten kann dadurch ein schneller Wechsel in den anderen Stadtbereich schwierig und zeitaufwendig sein.
Unsere Firmen kennen das Problem wenn man in den Stoßzeiten zu Kunden auf der anderen Donauseite gelangen soll. Eine Stunde einfache Fahrzeit sind einzukalkulieren, was bei Störungen an Betriebsmitteln dem Kunden nur schwer zu vermitteln ist, da in seinem Betrieb während der Störung nicht optimal produziert werden kann.
Nach unserer Ansicht (der Firmen in Haslbach, vermutlich aller Firmen im Stadtgebiet) ist die aktuelle Situation durch die beiden Polizeiinspektionen Nord und Süd dergestalt, dass über 24 Stunden hinweg in der Regel Unterstützung durch die Polizeimitarbeiter im Zeitrahmen von maximal 10 Minuten gegeben ist.
Sie schreiben, dass eine Option der Möglichkeiten die „Konzentration aller Polizeikräfte Regensburgs in die Zentrale am Minoritenweg“ sein kann. Dieser Ort liegt zwar geografisch zentral, ist aber wegen der zu überquerenden Donau nach Norden hin zu den Stoßzeiten nicht in einem unkritischen Zeitfenster erreichbar. Selbst die Busspur auf der Nibelungenbrücke muss erst erreicht und dann auch durchgehend befahren werden können. Dies ist nicht immer gegeben.
Auch in die südlich der Donau liegenden Stadtteile kann sich zu den Stoßzeiten die Anfahrt nicht kalkulierbar verzögern. Die Hauptausfallstraßen sind verstopft, die Nebenstraßen so verparkt, dass sich ein schnelles Durchkommen schwierig gestaltet.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Verkehr in und im Umfeld von Regensburg, bedingt durch
- Stau auf der A3 und wegen fehlender weiträumiger Umfahrungen von Regensburg durch den Fernverkehr sich der Ausweichverkehr den Weg durch Regensburg sucht
- nicht genügend entlastende Brücken über die Donau
- nicht ausreichende infrastrukturelle Kapazität für den Berufsverkehr von Nord nach Süd bzw. Ost und umgekehrt
- keine kreuzungsfreien Übergänge zwischen den verkehrstechnischen Hauptachsen
- Gesetze welche die zügige Umsetzung von infrastrukturellen Planungen verhindert (Exzessive, baubehindernde Vorschriften. Jeder kann gegen alles klagen und somit dringend benötigte infrastrukturelle Projekte unkalkulierbar verzögern bzw. sogar verhindern)
- Nichtberücksichtigung von volkswirtschaftlichem Schaden der den Bürgern dadurch entsteht, dass dringend erforderliche Infrastrukturprojekte nur verzögert und/oder nicht bürgerorientiert umgesetzt werden
zu den Hauptverkehrszeiten kollabiert.
Sollten Ihre Recherchen ergeben, dass trotz dieser Erschwernisse eine Konzentration der Ressourcen der Polizei in Regensburg auf die Lokation „Minoritenweg“ ergibt würden wir dies bedauern. Auch jener Teil der Regensburg Bürger, welche nördlich der Donau wohnen werden die vermutliche Verminderung der Polizeipräsenz nicht begrüßen.
Mit freundlichen Grüßen
Die IG der Firmen in Haslbach e.V.
Karl-Heinz Kneidl
Vorstand